Die 4-Tage-Woche ist ein heiss diskutiertes Thema weltweit, und Portugal hat dieses Jahr einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Auswirkungen dieser Arbeitszeitverkürzung zu untersuchen. Eine umfassende Studie, durchgeführt von 4 Day Week Global in Zusammenarbeit mit der Universität von Porto, hat die Auswirkungen auf Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter untersucht. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse.
Überblick über die Studie
Das Projekt entstand aus einer politischen Initiative des portugiesischen Ministeriums für Arbeit, Solidarität und soziale Sicherheit. Das Ziel war es, die Auswirkungen einer 4-Tage-Woche auf die Effizienz, Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer sowie auf wirtschaftliche und operative Aspekte der Unternehmen zu untersuchen. Dabei wurden drei grundlegende Prinzipien festgelegt: keine Gehaltskürzungen, eine Reduktion der Wochenarbeitszeit und eine freiwillige Teilnahme der Unternehmen.
Ergebnisse der 4-Tage-Woche Studie
1. Produktivität und Effizienz
Insgesamt nahmen 41 Unternehmen aus verschiedenen Sektoren an dem sechsmonatigen Versuch teil, der mehr als 1000 Arbeitnehmer umfasste. Die Mehrheit der Unternehmen führte organisatorische Änderungen ein, um die Effizienz zu steigern, wie z.B. kürzere Meetings und die Einführung von Managementsoftware. Diese Veränderungen führten zu einer verbesserten Produktivität und einem besseren Arbeitsumfeld.
2. Ergebnisse für Unternehmen
Die Ergebnisse zeigten, dass die Vier-Tage-Woche keine negativen finanziellen Auswirkungen hatte. Viele Unternehmen berichteten von höheren Umsätzen und Gewinnen im Vergleich zum Vorjahr sowie von reduzierten Kosten durch Einsparungen bei Energie und anderen Betriebsausgaben. Zudem konnten sie eine geringere Fehlzeitenquote, eine verbesserte Rekrutierungsfähigkeit und eine geringere Mitarbeiterfluktuation verzeichnen.
3. Auswirkungen auf die Arbeitnehmer
Für die Arbeitnehmer brachte die 4-Tage-Woche erhebliche Vorteile. Die wöchentliche Arbeitszeit verringerte sich im Durchschnitt um 12%, was zu einer deutlichen Reduktion von Stress und Arbeitsdruck führte. Die Mitarbeiter berichteten von einer verbesserten mentalen und physischen Gesundheit, einer Zunahme der Schlafzeit und einer besseren Work-Life-Balance. Besonders Frauen und Arbeitnehmer mit niedrigerem Einkommen schätzten die zusätzliche Freizeit.
4. Zukunftsperspektiven
Die Studie zeigt, dass die 4-Tage-Woche eine legitime und praktikable Managementpraxis ist, die operative Vorteile für Unternehmen und erhebliche Verbesserungen der Lebensqualität für Arbeitnehmende bietet. Allerdings erfordert die erfolgreiche Umsetzung eine tiefgreifende organisatorische Umgestaltung.
Um die 4-Tage-Woche weiter zu fördern, schlägt der Bericht einen dreistufigen Plan vor: Experimentieren, Anreize schaffen und letztlich gesetzlich verankern. Dies könnte durch Pilotprojekte im öffentlichen Sektor, steuerliche Anreize und sektorale Strategien unterstützt werden.
Fazit
Die Einführung einer 4-Tage-Woche in den teilnehmenden Organisationen in Portugal hat gezeigt, dass eine verkürzte Arbeitszeit sowohl die Produktivität steigern als auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden erheblich verbessern kann. Dies stellt einen vielversprechenden Weg dar, die Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten und gleichzeitig das soziale und wirtschaftliche Gefüge des Landes zu stärken.
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
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