"Aber die Cloud ist unsicher", sagt er mit Überzeugung.
"Diese Aussage kommt mir bekannt vor", denke ich mir. Denn dass die Cloud unsicher ist, das ist so ein Glaubenssatz, der sich hartnäckig hält.
Hinter dem Glaubenssatz stecken Angst, Unsicherheit und Zweifel. Alles Dinge, die von Firmen erfolgreich gesät wurden, damit sie ihre eigenen Produkte verkaufen können. Dabei basiert das Ganze grösstenteils auf einem Missverständnis des Begriffs «Sicherheit». Egal ob wir eine Mauer bauen, um Migranten abzuhalten oder ein Ehering verwenden, um den/die Partner:in zu binden, Sicherheit als solche existiert nicht. Risiken hingegen schon.
Wer Software verwendet, geht ein Risiko ein. Risiken lassen sich analysieren und greifbar machen. Nach Analyse der Cloud-Risiken stellt sich heraus - die Cloud zu verwenden ist weniger riskant als die Software inhouse zu entwickeln.
Klammer auf. Für den Softwarehersteller, für den ich Teilzeit arbeite, habe ich zusammen mit einem Team ein neues Produkt für die bessere Zusammenarbeit entwickelt, die Secure Cloud Factory. Diese wird bereits produktiv eingesetzt und ermöglicht weniger Reibungsverluste zwischen Kund:innen, Partner:innen und dem Softwarehersteller. Die Plattform setzt ausschliesslich auf existierende, Cloud-betriebene Softwarelösungen, sogenannte Software-as-a-Service (SaaS). Der Mehrwert zum eigenständigen Aufsetzen ist unter anderem die sichere Einbindung in ein Identity Access Management. Klammer zu.
So ein Projekt bringt Probleme: Die Entwicklung birgt eine Vielzahl Stolpersteine und die sichere Anbindung der Cloud ist, gelinde gesagt, nicht trivial. Das Team und ich haben viel Kaffee getrunken, bis das alles gesessen hat. Schwarz. Kein Zucker.
Aber das grösste Problem war der oben genannte Glaubenssatz. Nicht alle Glaubenssätze sind gleich stark. Dieser war glücklicherweise nicht identitätsstiftend, sonst würde unsere Lösung vermutlich jetzt nicht existieren. Das war nur möglich, weil wir die blockierenden Glaubenssätze und Ängste ernst genommen haben. So konnten sie sich aufweichen oder auflösen.
Mehr Details findet ihr in meinem Gastbeitrag für die Zeitschrift Computerworld: “Zusammenarbeit wie auf Wolke 7”.
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